
Porträt
Litar – ein Ort für Literatur und ihre Vermittlung. In der Galerie Litar in Zürich finden regelmässig Ausstellungen und Veranstaltungen zu literarischen Themen statt. Litar realisiert zudem Publikationen und Projekte im Bereich Literatur, Übersetzung und Medien.
Litar will Akzente setzen, Neues entdecken und wenig Bekanntes ins Gespräch bringen. Dazu arbeitet Litar mit Programmen, die über mehrere Jahre laufen und unterschiedliche Formate umfassen. Die Projekte werden allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen durchgeführt.
Die Stiftung Litar ist gemeinnützig; sie nimmt keine Fördergesuche entgegen.
Newsletter
Wir freuen uns über Ihr Interesse an Litar. Unser Newsletter berichtet über laufende Projekte und Veranstaltungen. Der Newsletter wird vier- bis sechsmal pro Jahr versandt und kann jederzeit wieder abbestellt werden.
Programme
Litar setzt auf thematische Programme, die über mehrere Jahre laufen. Das Ziel ist, literarische Inhalte jenseits der bekannten Pfade zu erkunden. In einer schnelllebigen Welt nimmt sich Litar Zeit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem Thema, damit es sich regional, national und international entfalten und weit über das jeweilige Programmfeld hinaus wirken kann.

litafrika
Ausstellungstrilogie 2022–2024
Litar | Strauhof Zürich
Artistic Encounters
Strauhof Zürich, 16.06.–03.09.2023
Acht Szenen aus den afrikanischen Gegenwartsliteraturen: Kuratorin Zukiswa Wanner inszeniert Begegnungen zwischen aktuellen Romanen und Performance, Musik oder Kunst. Über Länder- und Sprachgrenzen hinweg wirft die Ausstellung Schlaglichter auf eine zusehends vernetzt und international agierende Generation von Schriftsteller:innen.
Mit acht Prosaauszügen antwortet Zukiswa Wanner auf den ersten Teil der Ausstellungsreihe «litafrika» (2022–2024). Als Fortsetzung von «Poesien eines Kontinents» (2022) setzt sie auf Romane statt Gedichte, Schwerpunkte statt Fülle – und vor allem auf die vielfältigen Geschichten jüngerer Autor:innen statt auf die postkolonialen Klassiker: Welche Themen behandeln zeitgenössische Literat:innen heute? Wie inszenieren Kunstschaffende die ausgewählten Passagen?
«The exhibition comprises some of the most gifted contemporary authors, musicians, actors and visual artists of my generation from English, French and Portuguese-speaking Africa. The countries represented in this exhibition make only 25% of my Africa’s nations but as a pan-Africanist, I choose to disregard the borders and prefer to focus on how our stories, sounds, expressions and art that you will see here resonate across the world’s second largest continent.» Zukiswa Wanner
Für «Artistic Encounters» sind Begegnung entstanden, die Literatur in Videos und Kunstwerke überträgt und zugleich durch Übersetzungen der Texte den Dialog zwischen den Sprachregionen vertieft. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie auch auf dem afrikanischen Kontinent gezeigt werden kann.
«Some, you will have heard of. Others, I hope you will be thrilled to learn of in this exhibition.»
Ishmael Beah (Sierra Leone): Radiance of Tomorrow (2014)
x Shafik Manzi (Ruanda): Bildender Künstler
Virgília Ferrão (Mozambik): Os Nossos Feitiços (2022)
x Jussara Camblé (São Tomé und Príncipe): Schauspielerin
Abubakar Adam Ibrahim (Nigeria): Season of Crimson Blossoms (2015)
x Maïmouna Jallow (Gambia): Schauspielerin
Angela Makholwa (Südafrika): Critical But, Stable (2020)
x Michael Soi (Kenia): Bildender Künstler
Jennifer Nansubuga Makumbi (Uganda): The First Woman (2020)
x Ntombephi Ntobela (Südafrika): Bildende Künstlerin
Yara Nakahanda Monteiro (Angola): Essa Dama Bate Bue (2018)
x Zubz the Last Letter (Sambia): Musiker
Fiston Mwanza Mujila (DR Kongo): Tram 83 (2014)
x Prudence Katomeni (Simbabwe): Musikerin
Ondjaki (Angola): Os Transparentes (2012)
x Sereetsi & The Natives (Botswana): Musiker
Kuration
Zukiswa Wanner (*1976, Sambia) ist Schriftstellerin und Literaturvermittlerin; sie lebt in Südafrika und Kenia. Wanner hat Kurzgeschichten, Romane und Kinderbücher veröffentlicht und war 2014 auf der «Africa39»-Liste; 2020 erhielt sie die Goethe-Medaille für ihre Verdienste im internationalen Kulturaustausch.
litafrika 2022–2024
Der Strauhof und die Stiftung Litar widmen den Literaturen aus dem afrikanischen Kontinent die Ausstellungstrilogie «litafrika» (2022–2024). Die erste Ausstellung «Poesien eines Kontinents», basierend auf der Anthologie «Afrika im Gedicht» (Zürich 2015) des Schweizer Literaturvermittlers Al Imfeld, inszeniert eine Auswahl exemplarischer Gedichte in Englisch, Französisch, Portugiesisch und Arabisch von postkolonialen Klassikern bis zur aktuellen Slam- und Spoken-Word-Szene; kuratiert von Christa Baumberger und Rémi Jaccard. Zukiswa Wanner hat das Konzept für «Artistic Encounters» nach dem Besuch von «Poesien eines Kontinents» verfasst. Der dritte Teil (2024) des Projektes ist noch in Entwicklung.
Pro Helvetia «To-gather» 2022–2024
Pro Helvetia unterstützt «litafrika» über die gesamte Dauer im Programm «To-gather». Dieses Fördergefäss ermöglicht neue interkontinentale Kollaborationen und den Aufbau langfristiger Netzwerke. Das Ziel ist, den Austausch zwischen Kulturen gleichberechtigter und nachhaltiger zu gestalten und neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben.
litafrika, Teil 1
Reader «litafrika – Poesien eines Kontinents | Poetries of a Continent»
Herausgegeben von Christa Baumberger und Rémi Jaccard, Zürich 2022.
Gestaltet von Rahel Arnold.
Mit Texten und Bildern aus und zu der Ausstellung.
Reader Deutsch und Englisch. Gedichte in Originalsprachen und deutscher Übersetzung.
Info und Bestellung: info@strauhof.ch
Anthologie «Afrika im Gedicht»
Herausgegeben von Al Imfeld, Münster Verlag, Zürich 2015.
Gedichte in Originalsprachen und deutscher Übersetzung.
Info und Bestellung: Münster Verlag
Medienecho zu litafrika, Teil 1
«unbedingt einen Besuch wert»
tsri.ch, 4.7.2022
«Das eigentlich Spannende an dieser Lyrik-Gala ist die Möglichkeit, die Gedichte von den Autoren per Bild und Ton in der Originalsprache vorgelesen zu bekommen. Das Poem kann man gleichzeitig auf dem Bildschirm in deutscher Übersetzung mitlesen. Ein berührendes Erlebnis, das einen sofort gefangen nimmt und tief in die Welt afrikanischer Verfasstheiten eintauchen lässt.»
Wolfgang Holz, kath.ch, 29.6.2022
«Selten konnte man (ohne Reisen) afrikanischer Dichtung näher kommen als in der zusammen mit der Litar-Stiftung kuratierten Ausstellung – wer sie besucht, sollte allerdings Zeit mitbringen. Es lohnt sich, die Aufnahmen zu hören, sich von Station zu Station voranzutasten in ein unglaublich vielfältiges literarisches Universum.»
Manuel Müller, Neue Zürcher Zeitung, 20.06.2022
«Die Ausstellung wartet mit einer Vielzahl von afrikanischer Lyrik auf, aus den verschiedensten Ländern Afrikas von Kenia bis Tunesien, der Besuch ist faszinierend, weil die Ausstellung Einblick gibt in eine Welt, die nahezu unbekannt ist.»
Felix Münger, SRF 2 «Kultur kompakt», 20.06.2022 (ab 09:40 Min)
«Die Ausstellungskuratoren Rémi Jaccard und Christa Baumberger präsentieren im Strauhof ein begehbares Archiv mit Korrespondenz und Zeitungsartikel aus Imfelds umfangreichem Nachlass. Allein schon in der vorgenommenen Auswahl künden die Dokumente dieses Gedächtnisspeichers von dem arbeitsreichen Engagement und Idealismus.»
Torbjörn Bergflödt, Südkurier, 09.06.2022
litafrika, Teil 3
Strauhof Zürich, Juni – September 2024
Die dritte Ausstellung wird im Verlauf des Projektes gemeinsam entwickelt.
Artikelsammlung Al Imfeld
Die Artikelsammlung des Schweizer Theologen und Afrikajournalisten Al Imfeld umfasst Zeitungsartikel zu den Literaturen des gesamten afrikanischen Kontinents von 1960 bis 2014. Die Sammlung ist bei Litar auf Voranmeldung einsehbar.
Artikelsammlung Al Imfeld: Inventar
Kontakt: info@litar.ch
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Blick in die Sammlung Martin Dreyfus, woraus Bücher und Dokumente in der Ausstellung «Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» zu sehen sind in der Galerie Litar, Zürich, 15. April bis 10. Juni 2023.
Stimmlos
Welche Stimmen hören wir und wem wird die Stimme versagt? Litar gibt Autorinnen und Autoren eine Stimme, die aus verschiedenen Gründen zu wenig gehört wurden. Manche waren in Anstalten interniert, administrativ versorgt oder sogar entmündigt. Andere haben sich ins Schweigen zurückgezogen und sind irgendwann verstummt. Geblieben sind schriftliche Spuren, Erzählungen und Romane, Lebensdokumente und manchmal auch bildnerische Werke. Das Programm «Stimmlos» versteht sich als ein Verstärker: Es folgt den leisen Stimmen, gibt Unerhörtem einen Raum und präsentiert Geschichten, die noch gar nicht aufgeschrieben sind.
Eine Installation in der Galerie Litar macht das Thema «Stimmlos» sinnlich erfahrbar. In einer begehbaren Zelle werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Es erklingen Stimmen, kombiniert mit Bildern, Fotografien und Filmen. Die Enge der Zelle lädt ein, Gedankengrenzen zu überschreiten.
Mehr Informationen zur Installation unter Galerie Litar.
Übersetzerinnen im Schweizer Exil seit 1933
Anlass für die Ausstellung «Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» ist der 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen von Mai 1933. Zahlreiche Autor:innen und auch Übersetzer:innen emigrierten zu diesem Zeitpunkt in die Schweiz, doch auch hier war das Veröffentlichen von Texten schwierig. Übersetzen, oft anonym oder unter einem Pseudonym, war eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt im Zürcher Exil zu bestreiten. Wir stellen acht dieser Übersetzerinnen vor: Trude Fein, Fega Frisch, Edith Gradmann-Gernsheim, Anna Katharina Rehmann-Salten, Eva Maria Röder-Kann, Eva Salomonski, Nettie Sutro und Ursula von Wiese. Mehr…
Nächste Veranstaltung
Samstag, 3. Juni 2023, 14 Uhr
Ausstellung geöffnet 13–16 Uhr
Führung in der Ausstellung mit Martin Dreyfus, Kurator.
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Publikation
«Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» | Edition Litar 02
Herausgegeben von Christa Baumberger und Martin Dreyfus. Mit einem Gespräch zum Übersetzen in den 1930er Jahren, Kurzbiografien der Übersetzerinnen und einem Foto-Essay zur Sammlung Martin Dreyfus von Ayse Yavas.
Litar 2023
Bestellung (zzgl. Versandkosten) CHF 7.–
Info und Bestellung: info@litar.ch
Schreiben, Filmen, Denken: Peter Liechti
Die Ausstellung «Aus der Stille ... Peter Liechti» war eine leise Hommage an den herausragenden Schweizer Filmkünstler und Autor Peter Liechti (1951–2014). Schreibend, denkend und filmend war er den Grundfragen der menschlichen Existenz auf der Spur. Eine Installation aus Filmen und Texten gab Einblick in Liechtis künstlerischen Kosmos und zeigte ihn auch als subtilen Autor mit einer grossen Affinität zu Franz Kafka und Robert Walser. Die Ausstellung war vom 8. Oktober bis 3. Dezember 2022 in der Galerie Litar zu sehen. Mehr…
Publikationen
«Aus der Stille ... Peter Liechti» | Edition Litar 01
Mit Beiträgen von Marco Baschera, Christa Baumberger und Christoph Egger
Litar 2022
Bestellung (zzgl. Versandkosten) CHF 7.–
Info und Bestellung: info@litar.ch
Peter Liechti. Personal Cinema
Herausgegeben von David Wegmüller und Hannes Brühwiler, Scheidegger & Spiess, Zürich 2022.
Info und Bestellung: Scheidegger & Spiess
Mit Worten malen: Adelheid Duvanel
Lange ein Geheimtipp, gilt Duvanel spätestens seit dem grossen Erzählband «Fern von hier» (Limmat Verlag 2021) als eine der bedeutendsten Schweizer Autorinnen. In der Galerie Litar richteten wir für Adelheid Duvanel eine Zelle ein, mit «Wänden, dünn wie Haut». Ein intimes Universum aus Worten und Klängen, das auch Einblick in ihr bildnerisches Schaffen bot.
Die Ausstellung, die vom 30. Oktober bis 11. Dezember 2021 in der Galerie Litar zu sehen war, zeigte Adelheid Duvanel (1936–1996) in ihrer Doppelbegabung: als Schriftstellerin und Künstlerin. Lange ein Geheimtipp, gilt sie heute als eine der wichtigsten Autorinnen der Schweiz. Ihr Werk ist eine Entdeckung: poetisch, surreal und von grosser Radikalität. Mehr…
Publikationen
Adelheid Duvanel «Fern von hier». Sämtliche Erzählungen
Herausgegeben von Elsbeth Dangel-Pelloquin und Friederike Kretzen. Limmat Verlag, Zürich 2021
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Narr #33 Adelheid Duvanel
Herausgegeben von Lukas Gloor und Friederike Kretzen. Das Verlag, Basel 2021
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Stimmkünstler Friedrich Glauser
Friedrich Glauser (1896-1938) gehört heute zu den bedeutendsten Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten aber hatte er Mühe, Gehör zu finden. Rund zehn Jahre – fast ein Viertel seines Lebens – in Anstalten interniert, waren Briefe sein Weg zur Aussenwelt. In ihnen entwickelte er sich zu einem Stimmkünstler, der mit tausend Zungen reden konnte.
Zu seinem 125. Geburtstag erteilen wir Friedrich Glauser das Wort: mit Veranstaltungen und verschiedenen Publikationen. Die Installation «Friedrich Glausers Zelle», die vom 28. Mai bis 10. Juli 2021 in der Galerie Litar gezeigt wurde, machte den Stimmkünstler Glauser hörbar. Mehr…
Publikationen
Friedrich Glauser «Jeder sucht sein Paradies...». Briefe, Berichte, Gespräche
Herausgegeben von Christa Baumberger. Limmat Verlag, Zürich 2021
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Einblick in die Publikation
Ausgewählte Briefe und Dokumente zeigen den Stimmkünstler Friedrich Glauser.
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Friedrich Glauser « Chacun cherche son paradis... ». Correspondance choisie
Herausgegeben von Christa Baumberger und Lionel Felchlin. Übersetzung von Lionel Felchlin. Editions d'en bas, Lausanne 2021
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Friedrich Glauser «Die Verschwundene». Novelle
Illustrationen von Sabine Rufener und Nachwort von Christa Baumberger. SJW-Verlag, Zürich 2021
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Damian Le Bas, Crisis Time / Refugee Could Be You Could Be Me, 2016 | Foto: Kai Dikhas, Diego Castellano Cano
Weltenweit
Literatur der Jenischen, Sinti und Roma
Unter dem Titel «Weltenweit» rückt Litar seit 2019 die Literatur und Kultur der Jenischen, Sinti und Roma in den Mittelpunkt. Jenische und Sinti sind seit 2016 als nationale Minderheiten der Schweiz anerkannt. Die Roma kämpfen immer noch für ihre Anerkennung in der Schweiz. Die Kulturen dieser Minderheiten sind reich und vielfältig – doch sind sie kaum bekannt. Deshalb organisierte Litar das Festival «Weltenweit» im Kosmos Zürich (5./6. April 2019). Zum ersten Mal in der Schweiz stand die Literatur und Kultur von Jenischen, Sinti und Roma im Mittelpunkt eines Festivals. Seither führt Litar an diversen Orten in der Schweiz und in Österreich Lesungen, Workshops, Lehrveranstaltungen und Podien durch, allein oder in Kooperation mit Institutionen wie RomArchive, Initiative Minderheiten Tirol und Radgenossenschaft.
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Aktuelle Publikationen
Jenische Sinti Roma. Zu wenig bekannte Minderheiten in der Schweiz
Ein rassismuskritisches Lehrmittel
Herausgegeben von der Arbeitsgruppe Jenische-Sinti-Roma, Münster Verlag, Zürich 2023.
Info und Bestellung bzw. Download: set.ch
Die Erarbeitung und Publikation wurde von Litar unterstützt.
Morphing the Roma Label
Roma Jam Session art Kollektiv (Mo Diener, RR Marki und Milena Petrovic)
Herausgegeben von Mo Diener und RR Marki, Zürich 2022.
Texte in Deutsch, Englisch und Romanes.
Info und Bestellung: OnCurating.org
Publikation und Übersetzungen ins Romanes wurden mit Unterstützung von Litar ermöglicht.
Agenda
Vergangene Veranstaltungen finden Sie hier.
Galerie Litar
Die Galerie Litar zeigt Ausstellungen und führt Veranstaltungen und Workshops durch.
«Die Galerie ‹Litar› ist ein Juwel in unserer Kulturlandschaft – ein Ort für Literatur und ihre Vermittlung. Sie setzt Akzente, lässt Neues entdecken», so der Ethnologe und Filmemacher Heinz Nigg über die Ausstellung «Aus der Stille … Peter Liechti» (13.11.2022).
Öffnungszeiten
Mi | Fr 14–18 Uhr
Sa 13–16 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Letzistrasse 23, 8006 Zürich
info@litar.ch | Tel. +41 44 291 99 00
«Frisch und Fein. Exil Zürich 1933», Galerie Litar Zürich-Oberstrass, 2023. Ausstellungsansichten: Ayse Yavas.
Aktuelle Ausstellung
Frisch und Fein. Exil Zürich 1933
15. April bis 10. Juni 2023
Der 90. Jahrestag der Bücherverbrennungen von Mai 1933 ist Anlass für eine Ausstellung zu Zürich als Ort des literarischen Exils. Doch für einmal geht es nicht um bekannte Autorinnen und Autoren wie Thomas Mann oder Else Lasker-Schüler. Im Mittelpunkt stehen acht Übersetzerinnen: Trude Fein, Fega Frisch, Edith Gradmann-Gernsheim, Anna Katharina Rehmann-Salten, Eva Maria Röder-Kann, Eva Salomonski, Nettie Sutro und Ursula von Wiese. Nie gehört – nie gelesen? So geht es wohl den meisten. Denn viel zu rasch gingen diese Übersetzerinnen vergessen. Die Galerie Litar wird für die Dauer der Ausstellung in eine Exil-Bibliothek verwandelt: Sie bietet viele Entdeckungen und lädt zum Schmökern und Verweilen ein. Ausgewählte Dokumente geben Einblick in Leben und Schaffen dieser unerlässlichen Literaturvermittlerinnen, und mit einer Installation aus Text und Bild erhalten sie den ihnen gebührenden Raum.
Veranstaltungen
Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung: Vortrag, Gesprächsrunde, Führungen und ein Literaturmittag zu den Bücherverbrennungen in Kooperation mit dem Strauhof Zürich, Ausstellung «Satanische Verse & verbotene Bücher». Weitere Kooperationsveranstaltungen mit Omanut, Verein für jüdische Kultur, und Centre de traduction littéraire der Universität Lausanne.
Edition Litar
Zur Ausstellung erscheint Edition Litar 02, herausgegeben von Christa Baumberger und Martin Dreyfus. Mit einem Gespräch zum Übersetzen in den 1930er Jahren, Dokumenten, Kurzbiografien der Übersetzerinnen und einem Foto-Essay zur Sammlung Martin Dreyfus von Ayse Yavas.
Bestellung: info@litar.ch | CHF 7.– (zzgl. Versandkosten)
Ausstellung: 15. April bis 10. Juni 2023
Kuration: Martin Dreyfus
Projektleitung und Rauminstallation: Christa Baumberger
Text/Bild-Installation: Christa Baumberger, Martin Dreyfus, Nicole Schmid
Ausstellungsgrafik und Gestaltung Edition Litar: Rahel Arnold
Fotografie: Ayse Yavas
Ausstellungsassistenz: Nicole Schmid
Die Ausstellung wird unterstützt von Stadt Zürich Kultur. Herzlichen Dank!
Öffnungszeiten Galerie Litar
Mi | Fr 14–18 Uhr
Sa 13–16 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Letzistrasse 23, 8006 Zürich
info@litar.ch | Tel. +41 44 291 99 00
Publikation
«Frisch und Fein. Exil Zürich 1933» | Edition Litar 02
Herausgegeben von Christa Baumberger und Martin Dreyfus. Mit einem Gespräch zum Übersetzen in den 1930er Jahren, Dokumenten, Kurzbiografien der Übersetzerinnen und einem Foto-Essay zur Sammlung Martin Dreyfus von Ayse Yavas.
Litar 2023
Bestellung (zzgl. Versandkosten) CHF 7.–
Info und Bestellung: info@litar.ch
Medienschaffende: Medien-Downloads
Medienecho
«Die Schau ‹Frisch und Fein. Exil Zürich 1933› beleuchtet die Stadt als Ort des literarischen Exils.» tachles, 05.04.2023
«Es ist nur eine kleine Ausstellung, aber sie hat grosses Gewicht. Denn sie zeigt, unter welchen Bedingungen die Übersetzerinnen hier arbeiten mussten. Es ging ums Überleben.» Stefan Busz, züritipp, 06.04.2023
«Man erhält einen Eindruck, wie enorm wichtig diese Übersetzerinnen waren. Es sind wahre Schätze, die Christa Baumberger und Martin Dreyfus aus der Sammlung geborgen haben.» Kaa Linder, SRF Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 14.04.2023
«Und so wird die Ausstellung in der Zürcher Galerie Litar ihrem Namen gerecht. ‹Frisch und Fein› heisst sie wegen der Nachnamen zweier Übersetzerinnen. Klein und fein ist sie allemal, und ermöglicht einen frischen Einblick in ein unbekanntes Kapitel von Exilliteratur in der Schweiz.» Noemi Gradwohl, SRF Kultur kompakt, 18.04.2023
Bisherige Ausstellungen
Trouvaille
Litar geht auf literarische Spurensuche.
Plakate und Aufschriften genauso wie Kunst im Stadtraum sind für alle sichtbar – und bleiben doch häufig unbemerkt. Litar zeigt ausgewählte Schriftbilder und Sprachkunst aus dem öffentlichen Raum. Die Trouvaillen werden in loser Folge auf der Webseite von Litar präsentiert. Die Fotoserien werden begleitet von einem kurzen Text.
Fotografien Miklós Klaus Rózsa, Zürich, 2021.
Stolpersteine | Zürich und Europa
«Weil jede Einzelne, jeder Einzelne uns angeht. Weil nur in Erinnerung bleibt, was wir uns in Erinnerung rufen. Weil nur jene im Gedächtnis bleiben, an die wir uns erinnern können.» So die Grundidee der Stolpersteine. Das Kunstprojekt wurde 1992 von Gunter Demnig initiiert, seither wurden in ganz Europa über 85'000 Stolpersteine platziert. Es gilt als grösstes dezentrales Mahnmal der Welt. Stolpersteine sind Gedenksteine für die Opfer des Nationalsozialismus, sie werden im Angedenken an einzelne Menschen vor dem Wohnhaus auf der Strasse ins Pflaster gesetzt, mit dem Ziel, ihre Namen, ihre Gesichter und Geschichten in Erinnerung zu rufen. Jeder Stolperstein steht für ein individuelles Schicksal – auch in der Schweiz: Der Stolperstein an der Rotwandstrasse 45 in Zürich-Aussersihl erinnert an Sara Sabine Pommer (1900–1942). Sie wuchs im Kreis 4 auf und zog nach ihrer Heirat 1919 nach Wien. Nach dem «Anschluss» Österreichs 1938 wurde ihr die Rückkehr in die Schweiz mehrfach verwehrt, obschon ihre Mutter und die Geschwister immer noch in Zürich wohnhaft waren. 1942 wurde sie in Auschwitz ermordet – die Einreisebewilligung kam zehn Tage zu spät. An Henrika «Yettli» Sigmann (1899–1943) erinnert der Stolperstein an der Langstrasse 6 in Zürich. Sie verlor nach der Heirat mit einem galizischen Juden 1922 das Schweizer Bürgerrecht, das Paar liess sich in den Niederlanden nieder und hatte fünf Kinder. Nach der Deportation ins Transitlager Westerbork hoffte sie, das ehemalige Schweizer Bürgerrecht zurück zu erhalten, doch der Bundesrat hatte dieses Gewohnheitsrecht bereits 1941 aufgehoben. Sie, ihr Mann und die zwei ältesten Söhne wurden nach Auschwitz deportiert, wo sie unmittelbar nach der Ankunft am 21. Januar 1943 ermordet wurden. Die drei jüngeren Kinder überlebten in einem Kinderheim im Lager Westerbork.
Lesen Sie weiter: Sara Sabine Pommer | Henrika «Yettli» Sigmann
Der 90. Jahrestag der Bücherverbrennung im Mai 2023 könnte ein Anlass sein, in Zürich oder Basel den Stolpersteinen zu folgen: Standorte.
Weitere Informationen: Verein Stolpersteine Schweiz
Fotografien: Miklós Klaus Rózsa
Archiv
Kontakt
Die Stiftung Litar hat ihren Sitz an der Letzistrasse 23, 8006 Zürich. Regelmässig finden bei Litar Ausstellungen und Veranstaltungen statt.
So erreichen Sie Litar:
- Tram 10 vom Hauptbahnhof Zürich bis Haltestelle Letzistrasse (10 Min)
- Tram 10 vom Flughafen Zürich bis Haltestelle Letzistrasse (20 Min)
- Tram 9 vom Bellevueplatz bis Haltestelle Letzistrasse (10 Min)
Öffnungszeiten Galerie Litar
Mi | Fr 14–18 Uhr
Sa 13–16 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Galerie Litar, Fotos: Zeljko Gataric und Ayse Yavas.
Litar
Letzistrasse 23, CH-8006 Zürich
Telefon +41 44 291 99 00
info@litar.ch
www.litar.ch
Öffnungszeiten Galerie Litar
Mi | Fr 14–18 Uhr
Sa 13–16 Uhr
sowie nach Vereinbarung
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Team
Fotos Team: Ayse Yavas